Kanzler-Premiere in Schwäbisch Gmünd

18. Juli 2013

Angela Merkel ist am 21. August zum zweiten Mal in Gmünd zu Gast – Mehrere Kabinettsmitglieder im Wahlkreis
Es sei das allererste Mal, dass eine amtierende Bundeskanzlerin Gmünd im Wahlkampf besucht. Ein Besuch, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Barthle, mit dem Angela Merkel sein Engagement in der Finanz- und Schuldenkrise honoriert. Merkel spricht am Mittwoch, 21. August, auf dem Gmünder Marktplatz.

Schwäbisch Gmünd. Merkels August-Auftritt in Gmünd habe nichts mit dem Besuch auf dem Schönblick zu tun, betont der Abgeordnete. Vielmehr habe die Kanzlerin ihm versprochen, „als Anerkennung für die besondere Belastung in der Eurokrise“, ihn im Wahlkampf zu unterstützen. Als die Schönblick-Veranstaltung feststand, habe er nochmal nachgefragt. Zusage sei Zusage, habe Merkel gesagt, ihr Team jedoch wollte die Kanzlerin in Backnang auftreten lassen. Barthle aber erklärte, dass er Merkel in Gmünd haben wolle. Weil dies die größte Stadt in seinem Wahlkreis sei und dazu noch seine Heimatstadt. „Das zündete“, sagt der Abgeordnete. Barthle will für Merkels Auftritt kräftig werben und Besucher von Aalen bis Stuttgart, von Göppingen bis Schwäbisch Hall anlocken. Neben Merkel werden mehrere Kabinettsmitglieder in Barthles Wahlkreis kommen (siehe „Die Promis auf einen Blick“). „Wir setzen darauf, dass der politische Gegner so weitermacht wie bisher“, sagt der Abgeordnete zu Peer Steinbrück und der SPD. Dennoch müsse die CDU ihre Wähler mobilisieren. „Die CDU braucht sechs bis sieben Prozent Zugewinn“, sagt Barthle. Der FDP traut er sechs bis sieben Prozent der Stimmen zu, damit wäre diese erneut im Bundestag.
Die Jahre vom Frühjahr 2010 bis Herbst 2012 seien die arbeitsreichsten Jahre seines Lebens gewesen, sagt Barthle zur Zeit der Finanz- und Schuldenkrise. Gleichzeitig seien diese aber auch die interessantesten und spannendsten Jahre gewesen. In jeder Fraktionssitzung habe er als haushaltspolitischer Sprecher berichtet, immens viele Anfragen und Interviews habe er in dieser Zeit gehabt. Dabei weiß Barthle, dass die Krise noch nicht ausgestanden ist. Insgesamt habe sie aber dazu beigetragen, „dass Haushalter einen ganz anderen Stellenwert bekommen haben“. Viele Entscheidungen stünden unter dem Vorbehalt des Haushalts. „Wir geben 2013 weniger Geld aus als 2010“, sagt Barthle. Vertrauenskrise und Grundmisstrauen in den Euro, sagt Barthle, seien weitestgehend überwunden. Die Amerikaner beispielsweise, beschreibt er seinen jüngsten Besuch in Washington im Herbst 2012, hätten begriffen, „dass wir den Euro nicht aufgeben“. Der CDU-Abgeordnete geht davon aus, dass die Schuldenkrise zentrales Thema im Wahlkampf wird. Denn er sieht bei Steinbrück und der SPD eine andere Politik: „weg von der Austeritätspolitik“ und damit von Strenge und Sparsamkeit.

© Gmünder Tagespost 09.07.2013

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